Seine letzte Präsentation war naiv. Zu glauben, dass seine Gesprächspartner ihm aufmerksam zuhören würden, nur weil er so viel Erfahrung mitbringt, war einfach falsch. Diese Erfahrung war bitter.
Denn, wer ist nicht beschämt, wenn die Zuhörer während Ihrer Präsentation anfangen, auf Ihre smartphones zu schauen?
Wer spürt nicht ein wachsende Unbehagen, sobald Zuhörer eine Unterhaltung beginnen, während Sie präsentieren?
Wer macht sich keine Sorgen, wenn die Frage nach einer Präsentation nicht mehr lautet „Was ist der nächste Schritt?“ sondern „Ja und?“
Mit nur noch fünf Tagen bis zur nächsten Präsentation wird die Zeit für Mark knapp.
Seit Tagen beschäftigt ihn eine Frage ganz besonders:
„Wie kann ich die Aufmerksamkeit meiner Zuhörer gewinnen, wenn ich nächste Woche meine Position starte?“
Sein Wissen ist fundiert. Seine Ideen können einen Unterschied machen. So viel ist sicher. Aber es lauert ein Risiko.
Selten unterbrechen Gesprächspartner und sagen: „Stop, sie verlieren mich gerade.“
Noch seltener meldet sich jemand in größeren Gruppen.
Deshalb kommt die Person besser vorbereitet, bei dem Vorhaben 'Andere für sich und seine Ideen zu gewinnen.'
Als ein Mann der Tat, recherchiert Mark das Thema „Wie erobert man sofort die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer?“
Er weiß, es ist unmöglich in fünf Tagen die ganze Präsentation neu zu gestalten.
Aber er hat genug Zeit, einen neuen Einstieg zu kreieren.
"Gott sei Dank´ gibt es Google." denkt er sich. Ganz besonders, wenn die Zeit fehlt, den richtigen Coach zu finden oder dutzende Bücher zu einem Thema zu studieren.
Google hat eine Menge anzubieten. Nachdem er einige Artikel gelesen hat und drei Videos geschaut hat, findet er endlich, was er sucht.
Sie nennen es SSPI - die six success proven intros.
Diese erfolgsgarantierten Intro´s, haben sechs Menschen verholfen, ihre Botschaft weltweit mit 120 Millionen anderen zu teilen (dieses Video ist zur Zeit nur in englisch verfügbar).
Mark macht sich mit ihnen vertraut – dann beginnt er zu üben.
Nach einigen Proben vor seiner Frau und seinem 14 jährigen Sohn fühlt er sich ausgelaugt. Ihr Feedback ist brutal ehrlich.
Aber er weiß auch: „Das ist schon viel besser als seine Präsentation letzten Monat.
Sein stetiges üben gibt ihm eine ganz neue Souveränität.
Mit seinen neuen Fähigkeiten nimmt Mark die nächste Präsentation deutlich selbstbewusster in Angriff.
Er ist nervös. Wie immer wenn er vor Anderen präsentiert. Aber er ist sehr erfahren auf seinem Gebiet. Seine Zuhörer wollen wissen, was er zu sagen hat.
Kurz bevor er den Meetingraum betritt, kommt ihm der Gedanke:
„Die müssen mir zuhören. Ich muss mich durchsetzen gegen Smartphone, Tablet und Co..“
Wie überall, checken Leute ihre e-mails oder social media accounts regelmäßig.
Mark aber ist vorbereitet - mit einer großartigen Idee und Zahlen, die beeindrucken.
Als er an der Reihe ist, fühlt er sich angespannt. Als er sein Intro zum besten gibt, bemerkt er etwas positives. Jeder im Raum hört ihm zu. Er spürt ihre volle Aufmerksamkeit.
Trotzdem dauert es ein wenig, bis Mark sich in seiner Rolle als Präsentator wohl fühlt.
Nach weniger als fünf Minuten beginnt er damit, seine eigentliche Idee zu präsentieren.
Das ist das Zeugs, in das er so viel Zeit, Energie und Nerven investiert hat. Für die Firma und die Zuhörer kann das einen wirklichen Unterschied machen. Dann passiert es.
Er sieht, dass 5 von 12 Leuten nach unten schauen. Dass so viele jetzt schon ihre Smartphones checken, macht ihn nervös. Jemand aus der ersten Reihe verlässt kurzfristig den Raum.
„Klar, der hat vielleicht einen ganz wichtigen Anruf bekommen.“ denkt er sich.
Aber als der nächste sich anschickt zu gehen, schrillen bei ihm die Alarmglocken.
„Was geht hier ab? Ich spreche erst seit fünf Minuten und sie haben die maßgebliche Idee noch gar nicht gehört!?!?!" geht es ihm durch den Kopf.
Können Sie sich vorstellen, wie Martin Luther King nur zu einer handvoll Leute spricht, weil die Anderen schon gegangen sind? Vielleicht wäre die Welt heute eine andere.
Im Gegensatz zu Martin Luther King bleibt es Mark allerdings verwehrt, seine grandiose Idee mit allen Zuhörern zu teilen. Ihm ist das passiert, was so vielen Start ups, Rednern und Präsentatoren passiert.
Sie geraten in die Stolperfalle Nummer eins: Der Leinstieg.
Auch bekannt als langweiliger Einstieg.
Gut möglich, haben Sie schon einmal gehört von der Macht des ersten Eindrucks.
Beim Pitchen, reden und präsentieren zählt besonders die Kraft des souveränen Einstiegs.
Sie sind Zeuge eines Leinstiegs, wenn Sie jemanden zu Beginn Dinge sagen hören, wie z.Bsp.:
· „Vielen Dank für ihr kommen."
· „Ich freue mich heute hier zu sein."
· „Wir sind Unternehmen A mit einem Umsatz von B.“
· „Unsere Produkte werden von x tausen Kunden in Y Ländern gekauft.“
· „Ich möchte mich herzlich bei Herrn Max Mustermann bedanken, hier sprechen zu dürfen.“
Generell ist nichts falsch an den oben genannten Begrüßungen. Manchmal will man ja wirklich jemanden im Kreise der Zuhörer danken oder sie alle begrüßen.
Das behält der Profi sich auch vor - nur er verschiebt den Zeitpunkt.
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Das gilt auch für die Reaktion von Gesprächspartnern und Zuhörern.
Und wer diese Leinsteige weiterhin für sich nutzt, muss mit den Konsequenzen leben.
1. Zuerst koppeln sich die Zuhörer still und leise von uns ab
2. Dann wenden sie sich anderen Dingen zu und sind taub für unsere Botschaft
3. Zuletzt vergessen sie unsere durchdachten Ideen – für immer
Das sorgt für eine emotionale Lücke zwischen Sender und Empfänger.
Diese Lücke ist der Grund, weshalb manche Ideen aufblühen und andere eingehen.
Sie ist verantwortlich dafür, dass die Einen durchstarten und die Anderen auf der Strecke bleiben.
Diese Lücke zu schließen ist nur die halbe Miete. Noch entscheidender ist, welchen emotionalen Zugang wir uns verschaffen zu unseren Gesprächspartnern und Zuhörern.
Genau daran arbeiten wir am Donnerstag im Raum G 6.013 auf der Gallusanlage 8.
Wir sehen uns um 09:30 Uhr.
Haben Sie bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Maximilian Bormann
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